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Über die Freiheit der Gospelmusik

Auftritt von”Bright Light” in der Dreifaltigkeitskirche

Die Gospelmusik war zur Zeit der Sklaverei ein Zeichen der Freiheit, um sich zumindest musikalisch von der Unterdrückung zu befreien. Diesen Gedanken hat der Gospelchor “Bright Light” der Liedertafel Leimen mit seinem Konzert “I’ll be free” aufgegriffen. Und die Leiterin Claudia Grünberg nahm sich auch die Freiheit, auf eine festgelegte Reihenfolge der Stücke und einen festen Ablauf im Programmheft zu verzichten. Bei dem sehr gut besuchten Konzert in der Dreifaltigkeitskirche am 7. Mai steckte der Chor das Publikum mit seiner Dynamik und Begeisterung an, so dass alle mitgeklatscht und teilweise auch mitgesungen haben.

Die Vielfalt des Chores zeigte sich auch darin, dass neben klassischen Spirituals wie “Oh, Freedom” oder “He is the rock”, die schon die Sklaven auf den Baumwollfeldern gesungen hatten, auch aktuelle Lieder aus dem Radio wie “Happy”, “Some nights” oder “Echo in rain” dargeboten wurden.

“Sie wundern sich bestimmt, warum wir hier vorne wie ein Wanderzirkus agieren.” Dabei erläuterte Claudia Grünberg, dass bei diesem Konzert ganz bewusst die konventionelle Aufstellung nach Sopran, Tenor, Bass und Alt aufgebrochen wurde. Hierdurch werde die Kraft der Musik im Chorklang noch stärker zur Geltung gebracht. In mehreren Soloparts zeigten Sängerinnen und Sänger ihr musikalisches Können. Auch die Begleitung durch Gitarre, Bass, Schlagzeug und Saxophon sorgte für eine Betonung des kräftigen Chorgesangs, ohne diesen zu dominieren.

Stücke wie “Adiemus”, in dem durch Verwendung einer Kunstsprache die Stimmen wie Instrumente verwendet werden, begeisterten das Publikum. Schwungvolle Lieder, bei denen die Stimmung auf alle Zuhörer übersprang, wechselten sich ab mit ruhigeren Gospelgesängen, in welchen das Leid und die Unterdrückung der Sklaverei, aber auch die Hoffnung durch die Botschaft von Jesus Christus als Retter und Befreier und die Freude über seine Liebe und seine Nähe spürbar wurden.

Seit über zwanzig Jahren besteht der Chor “Bright Light” und es ist immer wieder bereichernd, sich von der Freude bei den Auftritten des Gospelchor anstecken zu lassen. Das fast zweistündige Konzert wurde mit den Zugaben”Viva la vida” und “Halleluja” beendet. Bei letzterem verließen die Chormitglieder den Altarraum und verteilten sich im ganzen Kirchenraum, was zu einem ganz besonderen akustischen Rund-Um-Erlebnis führte. Pfarrer Jörg Geißler bedankte sich bei der Dirigentin Claudia Grünberg, den Sängerinnen und Sängern und den weiteren Musikerin. Auch der kräftige Applaus des Publikums brachte diesen Dank deutlich zum Ausdruck.

-JF-

 

 
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