Diljemer Fermate am 24. November 2017

Mindestens so treue Fans wie der FC Heidenheim, dessen Fan-„Gesänge“ nach gewonnenem Spiel gegen Sandhausen am 24.11. vom nahen Bahnhof herüberschallten, besitzt unser Posaunenchor und Dieter Degreif. So lag es am selben Abend nahe, die zahlreichen Anwesenden in der Dreifaltigkeitskirche St Ilgen als „Fangemeinde“ der beiden Hauptakteure willkommen zu heißen.

Entsprechend groß war dann auch die Begeisterung und Freude, die im Lauf des Konzerts spürbar war. Dazu trugen auch die mitunter launischen, immer heiteren Beiträge und Geschichten zu den vorgestellten Opern durch Dieter Degreif bei. War es nun wirklich ein Versprecher oder Absicht, als Pfr Geißler das Konzert unter dem falschen Titel „Frohe Oper“ ankündigte ?

Dieter Degreif plauderte denn aus dem Nähkästchen - bei einer Frage-Runde für das Publikum konnte er aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit Theaterfahrten und mehr als 400 Operbesuchen zahlreiche persönliche Erlebnisse mit einflechten. So auch sein erster Opernbesuch im zarten Alter von 12 Jahren, bei dem er Albert Lortzings „Der Waffenschmied“ kennen lernte (aus dem der Posaunenchor „Auch ich war ein Jüngling“ spielte). Von da an habe ihn die Oper fasziniert und dazu gebracht, seine eigene Gesangsstimme zum lyrischen Bariton auszubilden.

An diesem Abend führte Dieter Degreif das Publikum so durch die Welt der Oper, deren Sahnestückchen vom wie immer gut vorbereiteten Posaunenchor unserer Kirchengemeinde unter der Leitung von Heinz Brucker präsentiert wurden:

Neben vielen anderen Stücken temperamentvoll der „Gefangenenchor“ aus „Nabucco“ von Guiseppe Verdi, oder gefühlvoll das aus der selten aufgeführten Oper „Der Evangelimann“ von Wilhelm Kienzl stammende „Selig sind, die Verfolgung leiden“ - eine romantisch ergreifende Geschichte von unerfüllter Liebe, Bruderrivalität um die Liebste und endliche Versöhnung auf dem Sterbebett.

Beide Protagonisten, Dieter Degreif und Heinz Brucker, wurden am Ende des Konzerts noch einmal besonders gewürdigt - Dieter Degreif, der im Juli 80 Jahre alt geworden war, und Heinz Brucker, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum als Dirigent von Posaunenchören in der Landeskirche Baden feiern durfte. Für den einen, Dieter Degreif, der den Zuhörer/innen im Rahmen der Konzerte des Posaunenchors über viele Jahre durch seine Rezitationen einen zusätzlichen vergnüglichen Genuss verschafft hatte, gab es einen Genussgutschein, und dem anderen, Heinz Brucker, wurde ein Gutschein für sein „zweites“ Hobby, das Fahrradfahren, überreicht - zum Einkauf beim „Bike-Dealer seiner Wahl“.

Beide Gutscheine waren in grüne Umschläge gehüllt, als Zeichen der Hoffnung, dass die Gemeinde noch die eine oder andere Frucht der Zusammenarbeit zwischen beiden genießen dürfe.

Bericht: J. Geißler

 

 
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