Wenn die Tage dunkler werden, warten wir auf ein Licht

Licht – jeden Tag leben wir im Licht. Es gehört zu unseren ersten Erfahrungen, wenn wir das „Licht der Welt“ erblicken. Alles, was die Schöpfung an Leben hervorbringt, braucht das Licht, um zu wachsen und zu gedeihen.

Aber ein Sprichwort sagt: „Wo das Licht ist, ist auch Schatten.“ Dies ist ein Ausdruck der Gegensätzlichkeit des Lebens, die Unzertrennbarkeit von Licht und Dunkel, von Tag und Nacht, von Freude und Angst.

Erfahrungen mit Licht und Dunkelheit macht ein Kind von Anfang an. Es wird in einen Tag – Nacht – Rhythmus hineingeboren, der sich ständig wiederholt und ihm dadurch Sicherheit und Orientierung bietet. Das Kind erfährt das natürliche Licht des Tages, mit Sonnenschein oder grauen Regentagen, aber auch den täglichen Übergang vom Tag zur Nacht.

Auch das bewusste Erleben der Jahreszeiten bringt Lichterfahrungen. Wir erleben die Sonne, deren wärmende Strahlen im Frühling, aber auch deren zunehmende Kraft im Sommer. Im Herbst und Winter werden die Tage kürzer, die Nächte länger und es wird kälter.

Um diese „dunkle Jahreszeit“ für uns alle zu erhellen, feiern wir viele Feste, die von Licht und Wärme erzählen.

Die Martinsumzüge sind in dieser Zeit die erste Erfahrung, bei der das Kind mit einem selbstgebastelten Licht im Dunklen nach Draußen geht. Mond, Sterne und die Laterne werden besungen. Sie erhellen gemeinsam die Nacht und nehmen die Angst vor der Dunkelheit. Auch in der sich anschließenden Advents- und Weihnachtszeit schmücken wir unsere Häuser und Fenster mit vielen kleinen Lichtern, um uns so auf schöne Feiertage einzustimmen.

In dieser Zeit erzählen wir auch Geschichten von Menschen, die Gutes getan haben und Licht für andere wurden. In der St. Martins- und Nikolaus-Legende wird dies den Kindern anschaulich nahe gebracht. Die Bedeutung des Teilens und Helfens, des Schenkens und Beschenktwerdens steht dabei im Mittelpunkt.

Zu unserem Werkstattgottesdienst am 3. Advent werden wir mit den Kindern noch eine weitere Lichtgestalt kennenlernen und hören die Legende der lichtbringenden Lucia, die damals in Sizilien lebte. Sie versorgte ihre Freunde jede Nacht mit Nahrung und allem anderen, was sie zum Leben brauchten. Doch in der Weihnachtsgeschichte findet die Symbolik des Lichtes ihren Höhepunkt.
Ein Kind wird in einem Stall in Bethlehem geboren und wird zu einem Licht für alle und damit zur Hoffnung der ganzen Menschheit.

Wir freuen uns mit Ihnen und den Kindern auf eine fröhliche Advents- und Weihnachtszeit voller „zauberhafter Lichter“.


Das Team des evangelischen Kindergartens Probsterwald



(Photonachweis: Herrenhuter Stern klein, dpa)

 

 
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