2.4 Harry MacLean

Das kreative Wirken von Harry MacLean ist nicht nur in unserer Evang. Dreifaltigkeitskirche in St. Ilgen zu bewundern. Er hat seine Spuren auch in St. Aegidius hinterlassen. Dort gestaltete er die Prinzipalien: Der Taufstein ist sein Werk wie das große Wandkreuz über dem Altar. Darüber hinaus war er an der Ausgestaltung zahlreicher Kirchen und sakraler Räume in Süddeutschland beteiligt. Sein Werk umfasst nicht nur Glasarbeiten, sondern auch die Gestaltung von Glocken sowie sakraler Gegenstände. Daneben gestaltete er auch profane Kunstwerke, Aquarelle ...

Auf dieser Seite finden Sie einen stark gekürzten Lebenslauf sowie eine kleine Werksübersicht, die sich v.a. auf sein Schaffen in der näheren Umgebung von St. Ilgen konzentriert.

Der Künstler Harry MacLean (16.03.1908-03.01.1994)

Harry MacLean vor seinem Haus in Eppelheim
(Photo privat aus Familienbesitz)

Der gebürtige Berliner mit dem schottischen Namen begann 1929 sein Kunststudium an den “Vereinten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst”, Berlin. 1937 schloss er sei Hochschulstudium ab und wurde zum Meisterschüler ernannt. 1938 wurde er aufgrund seines Entwurfs “Fehlfarben” für die Einladungskarte des Faschingsballs der Hochschule ins Kultusministerium einbestellt und aus der Hochschule entlassen.

Gleich nach Ende des Kriegs zog er nach Heidelberg und wurde Mitglied der “Bauhütte Heiliggeist”. 1948 trat er als Gründungsmitglied dem “Künstlerbund Rhein-Neckar” bei. Das Kultusministerium Baden-Württemberg ernennt ihn 1955-1961 zum Mitglied des Kunsthallenausschusses Baden-Baden.

Seine Arbeitsgebiete waren: Malerei, Entwürfe für Kirchenfenster, sakrale Gerätschaften für alle christlichen Konfessionen, Sgraffito, Wandgestaltung, Bühnenbilder (u.a. für das Theater Heidelberg) und Plastiken. Harry MacLean schuf außerdem den Glockenschmuck für über 1000 Glocken.

Von seinen zahlreichen sakralen Arbeiten seien hier in enger Auswahl nur einige aus unserer unmittelbaren Umgebung genannt:

- Eppelheim, Evang. Pauluskirche (1952): Chorfenster: “Der gute Hirte" und "Die Jünger"; Schifffenster: “Jakob ringt mit dem Engel" sowie das freitragende Portal (Bronze) mit Symbolen.

- Ketsch, Ev. Kirche (1957): Fenster (Christus als das Lamm, zu dem die Völker pilgern - Offb 7,9-17)

- Brühl-Rohrhof, Kath. Michaelskirche (1957): Tabernakel, Türgriff (Bronzeguss), Drahtrelief für drei Türfelder, Altar, Ambo, Kreuz (davon ist heute nur noch das Tabernakel vorhanden).

- Gaiberg, Evang. Kirche (1957): Fenster "Christus" und "Auferstehungsfenster" - Dreieinigkeit soll dargestellt werden: Gottes Hand, die den durch den Opfertod verklärten Sohn segnet, ist im oberen Drittel dargestellt. Darunter der auferstandene Sohn, der als sichtbares Zeichen die Wundmale zeigt.

- Schwetzingen, kath. Pfarramt (1958): Tabernakel, Leuchter, Vortragskreuz, Leuchter für ewiges Licht und Entwurf für Bronzetüren.

- Heidelberg, Alt-Kath. Kirche in der Plöck (1962): Fenster mit den Themen: "Lebensbaum", "Gesetzestafeln", "Das Taufwasser", "Das Himmlische Jerusalem"und "Die Erscheinung vor Damaskus" sowie Portal, Portalkreuz, Taufschale und Tabernakel.

- St. Ilgen, Kath. Kirche St. Aegidius (1964): Kommunionbank (Messing, teilweise geschmiedet), Kanzelverkleidung (Messing), Tabernakel, Altargerät; (1965): Ewiges Licht (Messing), Osterleuchter (Tombak getrieben), außerdem Taufstein und Wandkreuz.

- St. Ilgen, Evang. Dreifaltigkeitskirche (1965)

- Leimen, Evang. Kirche St. Mauritius (1972): Taufbecken, Taufschalenbekrönung "Arche Noah" und "Regenbogen" sowie Kreuz "segnender Christus" (Bronze) und Altar (vor der Renovierung 2000).

- Oftersheim, kath. Kirche St. Kilian (1974): Altar und Ambo.

- Eppelheim, Evang. Gemeindesaal (1993 - seine letzte Arbeit): 2 "Schöpfungsfenster" (rund).

 

 
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