Grußwort des Oberbürgermeisters Wolfgang Ernst

Seit 1916 prägt die imposante Dreifaltigkeitskirche der evangelischen Kirchengemeinde neben der katholischen Aegidiuskirche das Ortsbild von St. Ilgen.

Das St. Ilgen zu Beginn des 20. Jahrhunderts war wie die meisten anderen Dörfer der Kurpfalz vornehmlich landwirtschaftlich geprägt. Die rund 800 Protestanten der damals etwa 1.200 Einwohner St. Ilgens teilten sich vor dem Bau ihrer eigenen Kirche die Kirchennutzung von St. Aegidius mit ihren katholischen Mitbürgern. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche nahm aber immer stärker zu, so dass der damalige Bürgerausschuss von St. Ilgen (einer Art Vorläufer des heutigen Gemeinderats) mit dem Bürgermeister Philipp Stumpf am 4. Februar 1911 einstimmig den Beschluss fasste, „das erforderliche Gelände zur Erbauung einer evangelischen Kirche … unentgeltlich abzutreten."

Das schöne evangelische Gotteshaus der Jugendstilepoche wurde in der schweren Zeit des Ersten Weltkrieges geschaffen. Als es am 18. Juni 1916 eingeweiht wurde, war der schreckliche Kampf um Verdun im vollen Gange, eine Woche danach begann mit der Schlacht an der Somme eines der blutigsten Kapitel des Ersten Weltkriegs. Auch die St. Ilgener Familien sorgten sich um ihre Väter, Söhne oder Brüder, viele waren bereits gefallen. Baumaterialien waren zu dieser Zeit nur noch eingeschränkt erhältlich. Trotzdem gelang es unter großen Schwierigkeiten, das Werk zu vollenden.

Dieser vor 100 Jahren gelegte Grundstein der Zusammenarbeit zwischen der politischen und kirchlichen Gemeinde prägt bis heute das vertrauensvolle und konstruktive Miteinander. Mit ihren traditionellen Gemeindefesten bereichert die evangelische Kirchengemeinde neben der katholischen darüber hinaus auf schöne Weise das soziale Leben St. Ilgens.

Ich wünsche der evangelischen Kirchengemeinde St. Ilgen auch für die Zukunft alles Gute.

Mit freundlichem Gruß

Ihr Wolfgang Ernst
Oberbürgermeister

 

 
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