Wir machen Musik Wir erinnern 2014 40 Jahre Posaunenchor  · 

Festgottesdienst zum Jubiläum des Posaunenchors

Posaunenchor St. Ilgen 1974 -2014

Wir fühlten uns sehr geehrt, wie viel Prominenz unseren Festgottesdienst „40 Jahre Neuanfang und Zusammenarbeit mit Heinz Brucker“ besuchten, u.a. Oberbürgermeister Wolfgang Ernst, Ehrenbürger und Erster Bürgermeister a.D. Bruno Sauerzapf, Bürgermeisterin Claudia Felden und Ortsvorsteher Uwe Sulzer.

1974 kam Heinz Brucker nach St. Ilgen und baute den Posaunenchor mit großem Erfolg wieder auf, der im Laufe der Jahre davor immer wieder kurzzeitig bestanden hatte.

Heinz Brucker selbst war zuvor schon 20 Jahre lang Bläser und Leiter des CVJM in Heidelberg.

Zum Gottesdienst hatte er eine großartige Idee: Alle Bläser-Jubilare konnten sich ihre persönliche Lieblingsmusik für den Festgottesdienst wünschen. Die Rossini-Eingangsmusik: „Ouvertüre zu der Oper Wilhelm Tell“ war der Wunsch von Heinz Brucker. Seine Hochzeitsmusik: „Große Doxologie“ brachte Bahne Jacobsen aus seiner Heimat Nordstrand mit nach St. Ilgen. Die Schwestern Ursula Riegler und Inge Hoffmann wünschten sich: „Alte Herrnhuter Musik - Sonata XV um 1760“. Für Ulrike und Bernd Steinmann spielten wir: „Pavane in Blue“. Die Abba-Musik: „Thank you for the Music“, vermischt mit Chorälen, war der Wunsch von Christiane und Thomas Saladin. Mitreißend der „Argentinische Tango“ zum Ausgang.

In der Predigt ging Pfr. Geißler auf den sehr interessanten Verlauf der Kirchenmusik im Laufe der Jahrhunderte ein, ganz besonders aber auf die Schwierigkeiten der Akzeptanz von Posaunenchören in den Gottesdiensten seit dem 18. Jahrhundert. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie endlich auch als so “eine Art Kirchenmusik” gegen den Widerstand der Organisten und Kirchenmusiker im Gottesdienst akzeptiert. Aber selbst da konnten sich Posaunenchöre zunächst nur unter dem Dach der Jugendarbeit organisieren, v.a. beim CVJM.
Pfr Geißler zog die Parallele zu heute, wenn in den Gemeinden oder durch Kirchenmusiker Gospelmusik als musikalisch “zu flach” bezeich-net und Bands in die Jugendarbeit verbannt würden. Er meinte, Kirchenmusik müsse sich zwar dem Zeitgeist nicht anbiedern, aber die Hörgewohnheiten der Menschen von heute aufnehmen, um den Gemeindegliedern den Zugang zum Gottesdienst nicht noch zusätzlich zu erschweren. Er wünsche sich, dass in allen Gemeinden das Konkurrenzdenken zwischen den verschiedenen Spielarten der Kirchenmusik beendet werde und man sich auf das Ziel aller Kirchenmusik besinne, nämlich Gott mit allen Instrumenten und Stimmen auf jede erdenkliche Art zu loben.

Die Redner der Grußworte sprachen alle die große Leistung Heinz Bruckers an, einen Chor 40 Jahre lang zu leiten, zusammenzuhalten, zu formen und zu prägen.

Landesposaunenwart Armin Schaefer gratulierte den Jubilaren mit Kuhlo-Medaillen mit Silberrand. Die fast 60 Jahre lange Bläserarbeit von Bernd Steinmann wurde mit der goldenen Kuhlo-Medaille gewürdigt.

Bezirksobmann Wolfgang Schneider bedankte sich bei seinem Vorgänger, der dem Bezirk von 1971 - 1999 vorstand, mit einem persönlichen Geschenk.

Beatrice Hofmann dankte im Namen des kath. Pfarrgemeinderates für unzählige gemeinsame Auftritte, Konzerte und Gottesdienste mit einem großzügigen Geldgeschenk für den Posaunenchor.

Hans-Peter Sigmann war von 1959 bis 1964 Organist in St. Ilgen. Er begleitet seit 40 Jahren den Posaunenchor bei Auftritten und Konzerten. Begeistert sprach er davon, dass es Heinz nie zu viel wird, immer wieder „bläserisches Neuland“ zu betreten.

Dietrich Unverfehrt grüßte im Namen des Kirchengemeinderates in Form einer Powerpoint-Präsentation, in der Andrea Unverfehrt 40 Jahre Chorarbeit zusammengestellt hatte.

Mit einem großzügigen Geldgeschenk - für Noten oder Instrumente - gratulierte Pfr. Geißler im Namen der Kirchengemeinde.

Die größte Überraschung brachte Oberbürgermeister Wolfgang Ernst mit: Er verlieh Heinz Brucker die Stadtmedaille der Großen Kreisstadt Leimen.

Der 8-stimmige Doppelchor: „Großer Gott, wir loben dich“ beendete einen rundum gelungenen musikalischen Festgottesdienst.

Text: Gabriele Herb / Photos 2-5: Dr Karl Peter Herb
Photos 1+6: Sabine und Jürgen Geschwill

 

 
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