Weihnachtsgruß 2015

Ein Licht scheint in die Finsternis dieser Welt:
Gott wird Mensch


Liebe Gemeinde!

Lichter und Kerzen prägen die Advents- und Weihnachtszeit. Dazu eine kleine Geschichte, die mir dieser Tage in die Hände fiel:

‚Wie schön, ich wurde entzündet, und alle blicken in mein Licht. Die Menschen freuen sich an meiner Helligkeit, an der Wärme und Geborgenheit, die ich ausstrahle. Und ich freue mich, dass ich brennen darf. Denn sonst würde ich nur herumstehen.

Ich weiß, je länger ich brenne, desto kleiner werde ich. Doch es gibt nur zwei Wege: Entweder ich bleibe stehen, unangerührt und vergessen - oder ich brenne, werde kürzer und gebe alles, was ich habe. Den Menschen geht es nicht anders: entweder sie bleiben für sich oder sie gehen aufeinander zu und schenken Wärme und Liebe. Nur so finden die Menschen einen Sinn im Leben. Sie müssen etwas von sich selbst geben - von der Freude, vom Lachen, von der Traurigkeit. Nur wer etwas von sich schenkt wird reicher und glücklicher.
Je mehr Menschen für andere ‚brennen', umso heller wird es überall. Ob viele Menschen deshalb missmutig sind, weil sie Angst davor haben, anderen ein Licht zu sein? Ach, wenn sich die Menschen doch von mir kleiner Kerze ein wenig Mut machen ließen …'

Haben wir wirklich Angst zu ‚brennen'? Fürchten wir uns ‚kleiner' zu werden, wie die Kerze? Wollen wir nichts abgeben von dem Reichtum, von dem, was uns gut tut? Haben wir Angst, unserer Karriere, unserem Erfolg zu schaden, wenn wir uns mehr Zeit für andere und nicht nur für uns selbst nehmen? Jesus sagt einmal von sich ‚Ich bin das Licht der Welt'. Sein Licht ‚brennt' für uns. Ausgehend von der Krippe strahlt es in die Welt, zu uns hinein, nicht grell, aber es leuchtet durch die Ritzen und Gitterstäbe in die dunkelsten Winkel. Wenn dieser Jesus ‚mein Licht' ist, dann kann und muss ich mutig und hoffnungsvoll dieses Licht nehmen, um für andere ‚Licht zu sein'.

Wenn wir in die Medien, in unser Umfeld schauen‚ ist ‚Licht-Sein für andere' - Hoffnung machen, Menschlichkeit zeigen, Heimat und Geborgenheit geben - in diesen Monaten mehr denn je nötig!
Und das wunderbare ist: dieses ‚Licht-Sein für andere' fällt auf den/die LichtgeberIn zurück, denn Licht-Sein ist der Abglanz Gottes, der in einem jeden von uns ‚brennt'.

So wünsche ich Ihnen, dass Sie sich von dem Kind in der Krippe beschenken lassen können. Dass Sie Ihre Lebenskerze nehmen und dort entzünden, wo das Licht des Lebens zu Hause ist: Im Stall von Beth-lehem! UND es mutig hinaustragen und teilen in den Häusern und Straßen, wo immer es NÖTIG ist.

‚Das Licht der Nacht, der Stern von Bethlehem damals und das Licht unserer Kerzen heute mögen uns leuchten.
Das Kind in der Krippe, dieses Zeichen, dass Gott ganz leise Mensch wurde mitten unter uns, berühre unser Herz.
Gott segne uns und lasse uns das Licht des Lebens weitertragen in die Welt.'

Von Herzen wünsche ich IHNEN gesegnete Weihnachtstage. Und ein lichtes, behütetes und hoffnungsvolles Jahr 2016.

Ihre
Martina Fürbach-Weber, Gemeindediakonin



Photos: gep

 

 
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