Mit Pauken und Trompeten ins Jubiläumsjahr

Ein fulminanter „Auftakt“ sollte das Festjahr zum einhundertjährigen Jubiläum der Dreifaltigkeitskirche im Jahr 2016 eröffnen - und was wäre dazu besser geeignet als ein Festkonzert, gleichermaßen als Präludium?
Und so fand sich am 21. Februar alles, was in St. Ilgen und über die Stadtgrenzen hinaus kirchenmusikalisch Rang und Namen hat, in der Dreifaltigkeitskirche ein, um das Geburtstagskind, den einhundertjährigen Kirchenraum, zum Klingen zu bringen.

Mit feierlich strahlenden Klängen präsentierte sich der Posaunenchor unter der Leitung von Heinz Brucker mit „Hora decima“ von Johannes Pezelius. Nachdem Pfarrer Geißler die zahlreichen Festgäste begrüßt und einen kurzen Abriss über die Vorgeschichte der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden vor dem Bau der Dreifaltigkeitskirche gegeben hatte, folgte ein musikalischer Reigen mit Werken aus vier Jahrhunderten unterschiedlichster Stilrichtungen und Herkunft.

Die Organisten Johanna Haywood, Peter Sigmann, Jan-Luca Lentz und Willem Balk präsentierten mit Werken von Felix Mendelsohn-Bartholdy, Nicolas Jaques Lemmens, Philipp Wolfrum, der Gruppe Coldplay, Louis Vierne und Jehan Alain ein breites Spektrum aus der Orgelliteratur und Rudi Sailers Einladung zum gemeinsamen Gesang mit Orgelbegleitung wurde von den Anwesenden beherzt angenommen, so dass der Kirchenraum bei „Großer Gott, wir loben dich“ und „Du meine Seele singe“ geradezu erbebte.

Dass gemeinsames Singen verbindet und Verbundenheit stärkt, führte Gemeindereferent Gernot Hödl in seinen Überlegungen zu den Liedern mit dem „Ö“ (was nicht für Österreich sondern für Ökumene steht) aus.








Unterstrichen und gleichermaßen mit einem Ausrufezeichen versehen wurden seine Worte durch drei vom katholischen und evangelischen Kirchenchor in Kooperation vorgetragenen Stücke wie z.B. „Festival Peace“ von Ralph V. Williams.


Aber nicht nur die beiden Chöre vermochten das Publikum für sich einzunehmen, sondern auch deren Chorleiterinnen Petra Klemme und Melanie Jäger-Gubelius, welche mit der Baccarole von Jacques Offenbach und dem Abendsegen von Engelbert Humperdinck einen weiteren Höhepunkt des Konzertes darboten.


Gänsehautfeeling bei Jung und Alt riefen auch W.I.R, die Jugendband der evang. Kirchengemeinde mit „People help the people“ von Birdy und „Lass uns gehen“ von Revolverheld hervor.
Gehen wollte und sollte zu diesem Zeitpunkt aber noch keiner, denn schließlich wollte niemand den Posaunenchor mit „Share my yoke“ und dem mitreißenden „Tango-Choral“ verpasst haben.

Dass diese Hundertjährige kein bisschen verstaubt und aus der Zeit gefallen ist, wurde durch das Konzert deutlich. Quicklebendig und agil ist sie, ein Ort, an dem sich Tradition und Moderne begegnen können, ein Ort der Heimat, Zuflucht und Zukunft bieten kann, insbesondere dann, wenn sich Menschen als Gemeinschaft der Glaubenden in ihr versammeln und offen sind für die Begegnung miteinander und mit Gott. Dann wird Kirche zum Modell für Gottes neue Welt über alle Zeiten hinweg.

Nach exakt 100 Minuten endete das Jubiläumskonzert, das dank der bemerkenswerten Beiträge und des Engagements aller Beteiligten als gelungene Auftaktveranstaltung für dieses besondere Festjahr gelten kann.

D. Dehoust

Photos: Herb und Geißler

Weitere Photos aus dem Konzert

 

 
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