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EVANG. KIRCHENGEMEINDE ST. ILGEN


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Schlaflos in St Ilgen

Müde, glücklich und zufrieden

Ein Bericht über die Aktion „Schlaflos in St. Ilgen“ der Jugendgruppe der Evangelischen Kirchengemeinde St. Ilgen vom 09. August – erzählt aus Sicht eines Betreuers

17:00 Uhr: Ich bin gerade noch dabei, die letzten Sachen zu Hause vorzubereiten, als ich bemerke, dass es schon so spät ist. Eilig trockne ich noch die letzten Reste des Geschirrberges ab, bevor ich noch einmal meine Materialsammlung kontrolliere: Für die Übernachten habe ich Schlafsack, Isomatte, dünne Sommerdecke, zwei kleine Kissen und einen Waschbeutel zusammengesucht, außerdem noch eine dünne Regenjacke, da sich ein Sommergewitter angekündigt hat. Für die Filmnacht habe ich meinen Laptop und acht Filme dabei (das sollte reichen), zum Basteln eine Kiste mit Wasserfarben, ein Laminier-Gerät mit Folien sowie noch der Wasser-Kasten mit leeren Flaschen für unsere Spiele-Aktion. Habe ich alles eingepackt? Anscheinend schon – und das Wichtigste: meine Organisationsmappe. Jetzt kann der Aufbau beginnen! Notiz an mich selbst: Dieses Jahr unbedingt daran denken, ein Foto für den Bericht zu machen.

19:30 Uhr: Endlich ist alles aufgebaut! Artur ist später dann auch noch mit dem Einkauf aufgetaucht – wie W.I.R. später feststellten, durfte er dann noch einmal los, um Obst, Gemüse, Frikadellen, kleine Pizzen und Süßigkeiten für den Mitternachtssnack einzukaufen. Aber kein Problem, dann ist er eben noch einmal schnell losgefahren.
Der Escape-Room im Jugendraum sowie die Spiele- und Bastel-Aktionen im Martin-Luther-Haus sind bereit für die Jugendlichen, außerdem die 30 Stationen für unser Quiz in der Kirche; dort sind auch schon Beamer und Laptop aufgebaut – und alles scheint zu funktionieren. W.I.R. – also die Betreuer der Jugendgruppe – verzehren noch eine schnell bestellte Pizza Margaritha nach dem Aufbau-Marathon, bevor schon die ersten Teilnehmer von „Schlaflos in St. Ilgen“ in der Tür stehen und sich die besten Schlafplätze sichern. Notiz an mich selbst: Nächstes Jahr müssen wir unbedingt wieder um 17:00 Uhr mit dem Aufbau beginnen!

20:30 Uhr: Alle Teilnehmer sind eingetroffen, die Isomatten, Schlafsäcke und Kissen im ganzen Kirchenraum verteilt – beliebt war wie immer die große Fläche auf der Süd-Empore bzw. direkt darunter zwischen den Reihen der Kirchenbänke. Danach haben W.I.R. gemeinsam die Regeln mit den Jugendlichen besprochen. Besonders auffällig war, dass der Konfirmand, der die Regel „Wir hören einander zu und lassen die anderen ausreden“ vorgeschlagen hatte, sich selbst nur mit größter Mühe daran halten konnte. Notiz an mich selbst: Wir müssen noch ein Foto für den Artikel machen! Doch dann sind Katharina und Amelie schon dabei, das erste Spiel vorzustellen. Wir haben ja noch genug Zeit für ein Foto …

23:00 Uhr: Endlich sind wir im Jugendraum angekommen: Nach dem Spiel zum Beginn (Happy Family), einem Quiz durch den Kirchenraum und dem Flaschenparcours durch das Erdgeschoss des Martin-Luther-Hauses war leider keine Zeit mehr für unsere Bastel-Station. Dann gibt es die eben wann anders: Entweder beim nächsten Mal oder bei einer Aktion im Jugendtreff. Notiz an mich selbst: Nächstes Jahr nur fünf Aktionen planen. Das reicht!

Zweite Notiz an mich selbst: Wir müssen unbedingt noch ein Foto machen. Aber jetzt erst einmal zum Escape-Room. Während Katharina und Amelie den Escape-Room anleiten und die Jugendlichen dabei verzweifelt beobachten, schneide ich Karotten, jeweils einen roten, gelben und grünen Paprika sowie eine Gurke für den Mitternachtssnack in mundgerechte Stücke. Ich denke: „So schlecht schlagen sich die Teilnehmer gar nicht.“ Da ich bei der Organisation des Escape-Rooms dieses Jahr nicht dabei gewesen bin, kenne ich die Lösungen der einzelnen Rätsel auch nicht und kann die Jugendlichen von meinem Platz aus gut beim Rätsel verfolgen. Immerhin schlagen sie sich besser als der vorherige Jahrgang!

02:00 Uhr: Nach erfolgreich gelöstem Escape-Room und anschließender Stärkung durch den Mitternachtssnack bin ich mit den Teilnehmern zurück in die Kirche gegangen, um den ersten Film anzuschauen. Wir konnten uns schnell auf einen Film einigen und, nachdem ich das Licht in der Kirche gedämmt hatte, ging es auch schon los, als dann alle Teilnehmer eingetroffen waren. Mein letzter Gedanke, bevor ich endlich übermüdet in meinem Schlafsack einschlafe: Wir müssen morgen unbedingt noch ein Foto machen!!!

10:00 Uhr: Es ist geschafft! Einige Teilnehmer berichten mir, dass sie die ganze Nacht wach gewesen seien und alle drei Filme hintereinander angeschaut hätten – sie waren also schlaflos in St. Ilgen. Gemeinsam stimmen sie an: „Drei Tage wach – von Freitag auf Montag!“ Ich denke: „Eine Nacht haben sie schon geschafft, aber ob sie noch zwei Nächte aushalten, bezweifle ich doch sehr.“ Mehr oder weniger ausgeschlafen wurden die Jugendlichen von mir geweckt und zwar mit Musik von der Orgel – zuerst leise, dann immer lauter. Nachdem ich drei Lieder aus dem neuen, blauen Anhang zum Gesangbuch gespielt hatte, rufen einige Konfirmanden „Zugabe! Zugabe!“, da anscheinend immer noch eine Teilnehmerin tief und fest schläft. Nach einem weiteren Lied ist dann aber endgültig Schluss und wir gehen gemeinsam zum Frühstück in den Jugendraum. Dort gibt es Brötchen mit süßem Aufstrich oder herzhaften Belag. Dabei diskutierten die Jugendlichen, ob unter Nuss-Nougat-Creme Butter gehört oder eben nicht. Ich denke: „Wenn sie noch solche Fragen diskutieren können, haben alle die Nacht gut überstanden.“ Notiz an mich selbst: Jetzt, wo alle am Tisch sitzen, wäre ein perfekter Zeitpunkt für ein Foto! Aber erst mal noch ein Brötchen zur Stärkung. Nachdem dann alle Teilnehmer ihre Sachen zusammengesucht haben und wieder alles in der Kirche sowie im Martin-Luther-Haus aufgeräumt ist, trage ich alle meine Sachen wieder nach Hause.

Bevor ich im Bett angekommen die letzten Stunden Schlaf nachhole, kommt mir ein Gedanke: Wir haben dieses Jahr keine Bilder für den Artikel gemacht! Dann eben beim nächsten Mal. Denn ich habe den Konfis versprochen, dass W.I.R. im nächsten Jahr eine weitere Übernachtung anbieten, wenn sich genug Teilnehmer anmelden.

Mit großer Vorfreude denke ich schon an das nächste Mal „Schlaflos in St. Ilgen“!

Felix Flory


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