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EVANG. KIRCHENGEMEINDE ST. ILGEN


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Ökumenischer Gottesdienst zum Vereinsjubiläum

100 Jahre FC Badenia St. Ilgen
Ökumenischer Festgottesdienst am 16. Juni 2012

Zu einem außergewöhnlichen ökumenischen Gottesdienst begrüßte Pfarrer Geißler im vollbesetzten Festzelt des FC Badenia. Pfarrer Geißler zeigte in Berührungspunkte von Kirche mit Fußball auf. Die Leitfrage für den Gottesdienst lautete, was eigentlich die Faszination von Fußball ausmache.

Pfarrer Padinjarakadan trug einen Psalm vor, bei dem die aus England stammende Fußballhymne „You'll never walk alone“ (Niemals wirst Du einsam Deine Bahn ziehen) mit Worten aus den Psalmen der Bibel kontrastiert wurden.
Danach brachten jugendliche Spieler typische Symbole des Fußballs nach vorne zum Altar und dankten Gott für die Freude am Sport.
Überzeugend brachten zwei Jugendtrainer im Gespräch mit Pfarrer Padinjarakadan zum Ausdruck, was für sie eigentlich die Faszination an Fußball ausmacht. Hervorgehoben wurde vor allem der Teamgeist und das Arbeiten in der Gruppe, aber auch das Unterordnen seiner eigenen Interessen hinter denen der Mannschaft.

Pfarrer Keller begann seine Predigt mit einer Geschichte, die sich so wirklich in Hamburg vor 30 Jahren abgespielt haben soll: Ein Pfarrer ärgerte sich jeden Sonntag darüber, dass sein Gottesdienst durch die Pfiffe des Schiedsrichters vom nahe gelegenen Sportplatz gestört und die Andacht der Gottesdienstbesucher erschwert wurde. Das hörte auf, als der Pfarrer eines Sonntags den Gottesdienst abbrach, den Kirchendiener die Kirchenfahne holen ließ und dann mit seiner Gemeinde unter Absingen des Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott“ zum Sportplatz marschierte. Spieler und Zuschauer waren so verdutzt, dass sie nicht die Beschlagnahme des Spielballs und der Ersatzbälle verhindern konnten, die der Pfarrer als Siegestrophäe in die Kirche entführte.

Pfarrer Keller ging der Frage nach, ob das so sein müsse, dass sich Kirche und Sport bekriegen. Dass Kirche und Fußball zusammen passen, hatte vor nicht allzu langer Zeit Pfarrer Padinjarakadan bewiesen, der sich neben seinem geistlichen Beruf durch das Mitspielen in der AH-Mannschaft körperlich fit gehalten hatte. Gerade in Baden hat man sich schon früh, seit 1966, um ein gutes Miteinander zwischen Kirche und Sport bemüht und in vielen sog. „Sport- und Vereinspfarrer“. Und nicht zuletzt gab und gibt es seit Jahren bei Welt- oder Europameisterschaften einen Pfarrer, der die deutsche Mannschaft zu diesen Spielen begleitet.

Pfarrer Keller wollte sich nicht zwischen Sport oder Religion entscheiden müssen, sondern betonte, beides sei zusammen wichtig. Und wenn man Christen einmal als Mannschaft Gottes betrachtet, dann schließe sich beides noch weniger aus. Man könne, das war seine feste Überzeugung, in beiden Mannschaften mitkämpfen: im Verein und in der Mannschaft der Gläubigen! In der Vereinsmannschaft kämpfe man um Siege, Tore und Punkte, in Gottes Mannschaft für Frieden, Gerechtigkeit und Verständnis zwischen allen Menschen, Fairness und Toleranz.
Natürlich wünsche er jedem Sportler Erfolg, insbesondere auch den Kickern der Badenia, aber er wollte auch Mut machen und dazu einladen, in Gottes und der Kirche Mannschaft mitzuspielen und mitzukämpfen. Er glaube, es lohne sich. Die Chancen seien groß. Denn es winke nicht nur der erste oder wie nach dieser Saison der 4. Platz, sondern ein Platz an der Seite Gottes in der Ewigkeit.
Zwei Vorteile allerdings sehe er für Gottes Mannschaft: für sie gibt es kein Abseits, keinen Platzverweis und keine rote Karte! Und vor allem: ein Fußballspiel dauert in der Regel 90 Minuten - Gottes Liebe und Treue zu uns gilt für ewig.

In der Kollektenabkündigung für den Behindertensport wies Pfarrer Geißler darauf hin, dass Gott nicht nur auf der Seite der Erfolgreichen steht, sondern auch auf der der Verlierer. Er gibt die Kraft aufzustehen, wenn man am Boden liegt, um von vorne beginnen zu können.

Danach erfolgte der Segen:
„Geht mit der Kraft, die euch aus der Botschaft unseres Gottes zuteil wurde. Geht mit der Erkenntnis, dass alle auf dem Spielfeld Gottes ihre Rolle spielen. Geht in dem Vertrauen, dass vor Gott jedes Lebensspiel gelingen kann. So segne und behüte uns alle, der lebendige und Leben schaffende Gott, der Vater der Sohn und der Heilige Geist. Amen”

Bericht: Andrea und Dietrich Unverfehrt, gekürzt; Photos: Ellen Keller


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