Konfirmandenprojekttag mit Intakt

Am 06.10.2012 war das Amt für Jugendarbeit unserer Landeskirche bei uns zu Gast. Ehrenamtliche unter der Leitung von Benjamin Schäfer brachten uns die Arbeit der Arbeitsstelle INTAKT der Evang. Jugend nahe: Sie fördert die integrative Arbeit mit Körperbehinderten und Nichtbehinderten.
Das Angebot der Arbeitsstelle richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und vermittelt besondere Formen gemeinsamer, partnerschaftlicher Freizeitgestaltung mit dem Ziel, Berührungsängste abzubauen und die jungen Menschen für die Fähigkeiten und Einschränkungen sowohl von so genannten Behinderten und so genannten Nichtbehinderten zu sensibilisieren ( siehe auch www.intakt-baden.de ).

Bei unserem Projekttag hatten die Konfirmanden Gelegenheit, sich selbst mittels Rollstühlen fortzubewegen und dabei zu erleben, welche Hindernisse der Teilnahme eines Rollstuhlfahrers an unserem Gemeindeleben entgegenstehen, oder welche Einschränkungen und Probleme er hat, bis er bei einem unserer Supermärkte angekommen ist und dort einkaufen will.

 

Eindrücklich waren auch Geschicklichkeitsspiele, bei denen es auf Geschwindigkeit und Koordination ankam. Dabei spürten manche Konfirmanden auch ihre eigenen Begrenzungen.

Wieviel Vertrauen in andere Menschen notwendig ist, wenn man auf Hilfe angewiesen ist, erlebten sie bei einem Blinden-Parcours und bei Kooperationsspielen.

 

Erschrocken sind manche bei der Information, dass in Deutschland rund 10 % der Erwachsenen mit einem Behinderungsgrad von 50 % und mehr leben und dass davon nur bei 3% die Behinderung von Geburt an besteht, also 97 % der Behinderten ihre Einschränkungen erst später durch Krankheit, Vergiftungen, Unfälle u.Ä. oder aufgrund genetisch bedingter Spätschäden erwerben.
Vielleicht haben einige an diesem Projekttag ein Verständnis dafür entwickeln können, was es bedeutet, mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen zu leben, dass wir keine Angst haben müssen, beim Umgang mit solchen Menschen Fehler zu machen, sondern dass der größte Fehler und die größte Missachtung darin bestehen, diese Menschen mit ihrem Schicksal allein zu lassen und ihre Leistungen klein zu reden.

 

 

 
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